Von Manfred Werner
Eigentlich wollten einige vom Club hinfahren. Da aber viele den Anmeldeschluss versäumt hatten und Stein´s kurz vorher absagen mussten, fuhren wir mit unserer kleinen Flosse alleine nach Kommern. Das Wetter war wieder besser als angekündigt und sogar trocken.
Wir erreichten Tor 3, wurden registriert und Einweiser brachten uns zu unserem Stellplatz. Er war auf dem „Marktplatz-Rheinland“ mit großer Bühne, Gaststätte „Walter“ und „Milchbar“. Unsere Nachbarn waren ein Ponton Kombi und ein eleganter, 2-farbiger schwarz/grauer Citreon Avant 15 SIX. Wir standen zwischen einem Saft- und Weinstand und einem im Aufbau befindlichen Trafo-Häuschen der Gemeinde Bürvenich. Hinter uns, in der Wiese, war die Ausgrabung eines alten Bunkerfundamentes zu sehen. Von der Bühne wurde uns mit Musik der 70er Jahre eingeheizt.
Vom NSU-Moppet über BMW Isetta und Kabinenroller waren weit über 100 andere Oldtimer aller Fabrikate, bis hin zu einem Magirus-Löschzug aus Solingen mit sieben Fahrzeugen und THW vor Ort. Unter anderen waren acht RO 80 ausgestellt!
Um 14.45 Uhr setzte sich ein großer Corso durch die gesamte Museums-Anlage in Bewe-gung. Wir fuhren durch verschiedene Landschaften wie Niederrhein, Eifel u.a. Vor einer großen Windmühle wurden unsere Oldtimer dem breiten Publikum vorgestellt. 9,50 € mussten Erwachsene Besucher bezahlen. Für uns war es mit Auto und 2 Personen kostenlos. Das Rallye-Schild gab es erst um 17 Uhr, so mussten die Teilnehmer auf dem Gelände bleiben, was für die vielen Zuschauer von Vorteil war, was sich auch am Interesse an unseren Oldtimern zeigte.
Die Zeit vor und nach dem Corso verbrachten wir mit Besichtigungen u.a. von Nissen. Es waren halbrunde Wellblechhütten, in dem die Flüchtlinge nach dem Krieg mehr hausten als wohnten. Interessant war auch ein Museumsbau. In ihm war eine alte, gepflasterte dunkle Straße mit vielen Winkeln und Hausfassanden. Hinter den beleuchteten Fenstern wird das Leben zur Zeit der französischen Besatzung im Rheinland präsentiert. Von armen und reichen Familien bis zum Notar und Gerichtsräumen, Weinhandlung, Schule, Frisör, Verlag, Handwerk sowie ein Bordell waren in dieser Straße nachgestellt. Den Abschluss bildete eine Kneipe.