A90F1377

Baujahre 1989 bis 1993

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Im September 1989 wurde auf der Frankfurter IAA ein komplett überarbeitetes Modellprogramm der Mittleren Klasse präsentiert. Im Vordergrund der Modellpflege hatten die stilistische Überarbeitung der Karosserie und die Neugestaltung des Innenraums gestanden. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der modellgepflegten Typen waren die seitlichen Flankenschutz-Leisten mit integrierten Längsschweller-Verkleidungen, die man in analoger Form zweieinhalb Jahre zuvor bei den Coupé-Modellen eingeführt hatte. An ihrer Oberkante waren nun zusätzlich schmale Zierleisten aus poliertem Edelstahl angebracht, die sich auf der Oberseite von Bug- und Heckschürze fortsetzten und den vielfach vermißten Chromglanz nach langer Enthaltsamkeit in dezenter Form zurückbrachten. Unterstützt wurde dieser Effekt durch verchromte Zierstäbe an den Türgriffen sowie geänderte Radzierblenden, bei denen der Mercedes-Stern und ein schmaler Zierring am Umfang ebenfalls verchromt waren. Weitere Änderungen betrafen die farbliche Gestaltung der Anbauteile. Die Bug- und Heckschürzen und die untere Griffleiste an der Heckklappe, auf Wunsch außerdem die Radzierblenden, waren wie die Flankenschutz-Leisten in einem zur Außenlackierung passenden Farbton gehalten, während die Außenspiegelgehäuse und die obere Griffleiste an der Heckklappe in Wagenfarbe lackiert wurden. Neu gestaltet präsentierte sich auch der Innenraum, der vorn und hinten verbesserte Sitze erhalten hatte und darüber hinaus mit zahlreichen Detailverbesserungen aufgewertet worden war.

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Für alle Modelle der Mittleren Klasse mit Ausnahme der 4MATIC-Varianten stand ab September das bereits von den Kompaktklasse-Typen bekannte „Sportline“-Paket als Sonderausstattung zur Verfügung. Äußere Merkmale waren das Sportfahrwerk, das mit Breitreifen der Dimension 205/60 R 15 auf Leichtmetall- oder Stahlfelgen 7 J x 15 bestückt war, sowie die deutlich tiefergelegte Karosserie. Zum weiteren Ausstattungsumfang gehörte neben straffer abgestimmten Federn und Stoßdämpfern eine modifizierte Innenausstattung mit Lederlenkrad und -Schalthebel sowie Einzelsitzen vorn und hinten.

Die auf der IAA gezeigte überarbeitete Modellpalette der Baureihe 124 hatte außer den genannten Design- und Ausstattungsverbesserungen auch noch fünf gänzlich neue Typen zu bieten, darunter ein T-Modell. Mit dem 300 TE-24 wurde eine besonders leistungsstarke Variante vorgestellt, die wieder einmal durch Anwendung des Baukastenprinzips entstanden war und über den 220 PS starken 3,0-l-Vierventilmotor des 300 SL-24 verfügte. Aufgrund der abweichenden Einbauverhältnisse konnte jedoch nicht der gleiche Katalysator-Querschnitt wie im SL verwendet werden, wodurch die Nennleistung um 11 PS niedriger ausfiel.

Ausschließlich für den Export nach Italien wurde ab Juni 1990 der 250 TD TURBO produziert, dessen aufgeladener 2,5-l-Fünfzylinder-Dieselmotor mit 126 PS bereits von der Limousine bekannt war. Die äußeren Kennzeichen des neuen T-Modells glichen dem 300 TD TURBO und den beiden Limousinen-Typen: Alle vier Turbodiesel wiesen Lufteinlassschlitze in der Bugschürze sowie fünf zusätzliche Luftansaugkiemen im rechten Vorderkotflügel auf.

Im Juni 1991 wurde die Produktion des 200 TD eingestellt, der von Anfang an nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatte und im März aus dem Verkaufsprogramm verschwunden war. Mit einer Motorleistung von zuletzt 75 PS, die – insbesondere in beladenem Zustand – keine Temperamentausbrüche erwarten ließ, war die Mehrzahl der T-Modell-Interessenten offenbar nicht zufriedenzustellen.

Ein überarbeitetes Typenprogramm der Mittleren Klasse wurde im September 1992 präsentiert, nachdem im Juni das 2.000.000ste Fahrzeug der Baureihe 124 vom Band gelaufen war. Hatten bei der ersten Modellpflege vom Herbst 1989 stilistische Änderungen im Vordergrund gestanden, lagen die Schwerpunkte diesmal in den Bereichen Motor und Ausstattung. Die Benziner präsentierten sich mit einer gründlich überarbeiteten Motorenpalette, die komplett auf Vierventiltechnik umgestellt worden war. Zwei Vierzylinder-Aggregate mit 2,0 und 2,2 l Hubraum, die der neu entwickelten Motorenbaureihe M 111 angehörten, ersetzten die bewährten Zweiventiler aus der Typenfamilie M 102. Die neuen Motoren zeichneten sich durch gesteigerte Leistung und höheres Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich aus; der Kraftstoffverbrauch konnte dennoch reduziert werden. Durch Anhebung des Katalysatorvolumens wurde außerdem eine Verringerung der Schadstoff-Emissionen erzielt. Als Nachfolger der beiden 3.0-l-Sechszylinder mit zwei bzw. vier Ventilen fungierten zwei neue Vierventil-Aggregate mit 2,8 und 3,2 l Hubraum. Diese waren zwar wie der seitherige Vierventiler der Motorenbaureihe M 104 zugeordnet, wiesen aber ein geändertes Bohrung/Hub-Verhältnis auf. Alle Vierzylinder und Sechszylinder hatten jetzt die gleiche Bohrung, ein Vorteil, der eine flexiblere und wirtschaftlichere Fertigung ermöglichte. Der neue 2,8-l-Motor übertraf den hubraumstärkeren Zweiventiler aus der Typenfamilie M 103 hinsichtlich Leistung und Drehmoment, ohne einen höheren Kraftstoffverbrauch aufzuweisen. Bei der 3,2-l-Variante, die sich bereits in der S-Klasse bewährt hatte, war die Nennleistung im Vergleich zum seitherigen Vierventiler zwar gleich geblieben, wurde aber 900 /min früher erreicht; das Drehmomentmaximum lag deutlich höher und war ebenfalls zu niedrigeren Drehzahlen verschoben. Trotz dieser offenkundigen Vorzüge des 3,2-l-Aggregats wurde die 3,0-l-Version noch nicht gänzlich aus dem Verkehr gezogen, sondern blieb beim 300 TE 4MATIC im Programm.

Außer der neuen Motorenpalette für die Benziner umfasste die Modellpflege eine deutlich aufgewertete Serienausstattung für alle Modelle der Mittleren Klasse. Zum serienmäßigen Lieferumfang gehörten ab Oktober 1992 Airbag, Zentralverriegelung sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel links und rechts. Außerdem wurden jetzt auch die Vierzylinderypen ohne Aufpreis mit 5-Gang-Getriebe ausgerüstet.

Quelle: Daimler-Benz Classic

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