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Baujahre 1993 bis 1996

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Die im Herbst 1992 begonnene Aktualisierung der Baureihe 124 wurde ein halbes Jahr später konsequent fortgesetzt. Als Weltneuheit kam die Vierventiltechnik nun auch bei Dieselmodellen zum Einsatz. Die neue Technologie gewährleistete nicht nur ein erhöhtes Drehmoment- und Leistungsangebot über einen deutlich erweiterten Drehzahlbereich, sondern ermöglichte auch eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs bei Vollast um bis zu 8 %. Außerdem konnten die Partikelemissionen im Abgas aufgrund des optimierten Verbrennungsablaufs um ca. 30 % verringert werden. Auf Vierventiltechnik umgerüstet hatte man nur die Fünfzylinder- und Sechszylinder-Saugmotoren; beim 2,0-l-Vierzylinder und den beiden Turbomotoren blieb es dagegen bei zwei Ventilen pro Zylinder. Die Frischluftansaugung erfolgte bei den Vierventil-Dieseltypen wie schon bei den Turbo-Varianten über Luftschlitze im rechten Vorderkotflügel. Um die Umweltverträglichkeit weiter zu verbessern, wurden ab Juni 1993 alle Dieselmodelle der Baureihe 124 serienmäßig mit Abgasrückführung und Oxidationskatalysator ausgestattet.

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Die Modellpflegemaßnahmen betrafen aber nicht nur die Dieseltypen. An dem erst ein halbes Jahr zuvor präsentierten 2,8-l-Sechszylindermotor hatte man eine Detailänderung vorgenommen, der ausnahmsweise einmal keine technischen Motive zugrundelagen. Um für die beteffenden Typen innerhalb Deutschlands eine günstigere Einstufung in der Haftpflichtversicherung zu erreichen, wurde die Nennleistung von 145 kW auf 142 kW reduziert.

Im Rahmen der ab Juni 1993 wirksamen Änderungen wurden alle Modelle der Baureihe 124 durch Überarbeitung der Karosserie stilistisch aktualisiert und den anderen Typenreihen angepasst. Auffälligstes Kennzeichen der modifizierten Modelle stellte die nach dem Vorbild der S-Klasse umgestaltete Kühlermaske dar. Bei diesem sogenannten „Plakettenkühler“ war der im Vergleich zur bisherigen Ausführung wesentlich schmalere Chromrahmen harmonisch in die Motorhaube integriert; der Mercedes-Stern saß wie bei den S-Klasse Limousinen auf der Haube. Nicht zu übersehen waren die modifizierten vorderen Blinkleuchten, die nun farblose Deckgläser aufwiesen und die Leuchteinheiten dadurch größer erscheinen ließen; das gelbe Blinklicht wurde über farbige Glühbirnen erzeugt. Die Heckleuchten hatte man bei den T-Modellen im Gegensatz zu den anderen Karosserievarianten der Baureihe unverändert beibehalten. Stilistisch überarbeitet präsentierten sich auch die Räder und Stoßfänger. So gab es für die Stahlscheibenräder neue Radzierblenden im 6-Loch Design, und die Schutzleisten der Stoßfänger waren nun nicht mehr einheitlich schwarz, sondern in der Farbe der Anbauteile lackiert.

Mit dem Verkaufsbeginn der überarbeiteten Modelle trat im Juni 1993 auch für die Baureihe 124 eine neue Nomenklatur in Kraft. Analog zur S-Klasse und zur neuen C-Klasse hieß die Mittlere Baureihe nun E-Klasse, und die Typenbezeichnungen folgten einem modifizierten System. Dabei war ein Buchstabenkürzel, das die Klassenzugehörigkeit dokumentierte, der dreistelligen Zahl, die nach wie vor auf dem Hubraum basierte, vorangestellt. Das „E“ für „Einspritzmotor“ war entbehrlich, da Vergasermotoren nun der Vergangenheit angehörten, und auf eine Verschlüsselung der ohnehin ersichtlichen Karosserievariante durch „T“ oder „C“ wurde ebenfalls verzichtet. Bei den dieselgetriebenen Modellen hatte man das seitherige „D“ durch ein nachgestelltes „Diesel“ oder „Turbodiesel“ ersetzt. So wurde beispielsweise der 250 TD durch Anwendung des neuen Nomenklatur-Systems in „E 250 Diesel T-Limousine“ umbenannt; auf der Heckklappe war allerdings nur „E 250 DIESEL“ zu lesen, wobei der rechts angebrachte „DIESEL“-Schriftzug, wie überhaupt das gesamte Typenschild, auf Wunsch entfallen konnte.

Für den sportlich ambitionierten T-Modell-Liebhaber stand ab September 1993 mit dem E 36 AMG eine leistungsstärkere Variante zur Verfügung, die mit einem 195 kW starken 3,6-l-Vierventilmotor von AMG ausgerüstet war. Das neue Topmodell der 124er T-Limousinen hob sich durch dezent vergrößerte Anbauteile auch stilistisch von seinen weniger dynamischen Schwestermodellen ab. Frontspoiler, Seitenschweller und Heckschürze waren in Wagenfarbe lackiert und harmonisch in die Karosserieform integriert; abgerundet wurde das Bild durch die serienmäßigen 17 Zoll-Leichtmetallräder im AMG-Design.

Im Februar 1996 wurden die T-Modelle der zweiten Generation aus der Produktion genommen, nachdem man die 4MATIC-Typen bereits im Frühjahr 1995 in Ruhestand geschickt hatte; innerhalb von gut zehn Jahren waren in Bremen insgesamt 340.503 Einheiten entstanden. Die Serienfertigung der Nachfolgemodelle, die der Baureihe 210 angehörten und im März auf dem Genfer Automobil-Salon präsentiert wurden, begann zwei Monate später, allerdings in Sindelfingen. Für das Werk Bremen war die T-Modell-Fertigung damit aber nicht beendet. Das neue T-Modell der C-Klasse, das gleichzeitig mit seinem großen Bruder debütierte, wird ausschließlich in Bremen gebaut und läuft dort gemeinsam mit den Limousinen vom Band.

Quelle: Daimler-Benz Classic

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