2024 Ausfahrt in das Mittelrheintal

Christian Riegel

Es ist zur schönen Tradition geworden: Pünktlich am 1. Mai eines Jahres wird in Kooperation mit den Stammtischen Aachen, Bergisches Land und Siegen die Saison eröffnet und im Oktober als Ausklang im „kleinen“ Kreis der Bonner wird sie beendet.

So gingen die Abschlussfahrten in den letzten Jahren in die Eifel, ins Oberbergische und dieses Jahr zur Loreley ins Mittelrheintal. Stets unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit; das heißt Selbstbeköstigung und Sparsamkeit (zum Beispiel bei Eintrittsgeldern) sind oberstes Gebot.

So engagierte Martin Warlich seinen Vetter, Herrn Gotthard Oppenhäuser, um uns beim ersten Stopp eine Stadtführung in Wellmich, Ortsteil der Gemeinde St. Goarshausen, kostenfrei zu gestalten. Wellmich liegt im Zentrum des UNESCO-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal.

Aber erst einmal zurück zum Start. Diesmal legten wir den Ausgangspunkt unserer Tour nach Bad Breisig, wo 21 Fahrzeuge vom 170er bis zum R 129 eintrafen. Leider hatten wir einen Pechvogel in unserer Mitte, dessen Fahrzeug wegen eines Zünddefektes, genauer gesagt wegen verbrannter Zündkontakte, diese Reise auf dem ADAC-Abschleppwagen fortsetzen musste. Unser Clubkamerad nahm flugs das vom ADAC zur Verfügung gestellte Ersatzfahrzeug und konnte so den Tag mit uns verbringen. Der Einbau einer Transistorzündung war die allgemeine Empfehlung.

Die Phalanx setzte sich in Bewegung Richtung Süden und erzeugte bei den Ortsdurchfahrten (Koblenz, Braubach, Boppard …) die übliche Aufmerksamkeit der Bewohner. Insbesondere wurden die offenen Fahrzeuge bewundert, deren Insassen durch den Nebel im Rheintal eine sehr schattige Fahrt genießen mussten. Erster Großstau entstand vor dem Fähranleger in St. Goar. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Burgen-Panorama Peterseck (Maus) und Neu-Katzenellenbogen (Katz). Beide Burgen entstanden im 14. Jahrhundert, um die anliegenden rechtsrheinischen Güter vor gegenseitigen bzw. feindlichen Übergriffen zu schützen. Der Volksmund adelte die beiden Burgen bis zum heutigen Tage mit dem Spruch „Die Katz frisst die Maus“.

Die Überfahrt der Oldtimer wäre dank der großen Fähre mit fast einer Fahrt erledigt gewesen. Nur zwei Fahrzeuge mussten „nachübersetzt“ werden. Wir kamen direkt unterhalb der Burg Maus an, fuhren ein Stück rheinabwärts bis zur Ortschaft Wellmich, die rechterhand hangaufwärts liegt. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, rechts in den eng bebauten Ort einzubiegen, im Ort zu wenden, um letztendlich den großen Parkplatz am Rheinufer zu benutzen.

Wellmich liegt bei Rheinkilometer 559 und wird urkundlich das erste Mal 1042 erwähnt.

Bis 1969 war der Ort eigenständig und mit einer funktionstüchtigen Infrastruktur ausgestattet. Er verfügte über Bürgermeister, Kindergarten, Schule, Pfarrei, Feuerwehr, Vereine, Geschäfte, Winzer und Schiffseigner. Die Einrichtung der Kirche Sankt Martin zeugt von einer wohlhabenden Pfarrei. Durch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderung haben alle öffentlichen Einrichtungen und Betriebe (mit Ausnahme einer einzigen Kelterei) ihre Selbstständigkeit aufgegeben und sind in einer großräumigen Verwaltungsstruktur (Landkreis Sankt Goarshausen) bzw. in Großbetrieben aufgegangen.

Gotthard Oppenhäuser erzählte die geschichtlichen Bezüge aus Sicht des betroffenen Anwohners und schmückte das Lokalkolorit mit der einen oder anderen Anekdote. Herzlichen Dank, lieber Gotthard!

Punkt 12.00 Uhr zum Mittagsläuten haben wir den Parkplatz verlassen und es ging auf einer gut ausgebauten Straße bergauf zum Loreley-Fels. „Essen fassen“ hieß der nächste Programmpunkt. Wir freuten uns auf ein Essen in der warmen Stube der örtlichen Gastronomie.  Der Nachmittagskaffee fand wie gewohnt im Freien statt, wo die männlichen und weiblichen Kaltmamsells das mobile Kuchen-Buffet nach dem Spaziergang vorbereiteten.

Gemäß der Weisheit „Nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun“

Fand dieser nach dem Mittagessen statt: Über das Plateau, vorbei an der Baustelle Mythoshalle bis hin zur Felsenspitze Loreley, wo uns die 2,20 Meter große blonde Schönheit, in Bronze gegossen, erwartete. Die Mythoshalle, bestehend aus einer Ausstellungsfläche und einem kristallähnlichen Glaskörper auf dem Dach, ergänzt die 1939 erbaute Freilichtbühne, um die touristische Attraktivität in Zukunft noch stärker anzukurbeln. Bei aller Euphorie, musste das sein?

In der Mythoshalle soll ab 2025 unter anderem die sagenumwobene Geschichte des Rheinfels dargestellt werden. In einer Legende aus dem 19. Jahrhundert wird erzählt, dass sie, die Loreley, auf dem Felsen sitzend die Schiffer mit ihrem Gesang verzauberte, sodass diese die gefährliche Strömung missachtend vom Kurs abkamen, an den Felsenriffen zerschellten und mit ihren Schiffen untergingen. Auch wenn wie immer der Realitätsbezug einer Sage sehr in Frage gestellt werden muss, so ist zumindest die Aussicht vom Felsen ins Rheintal hinab „wirklich phantastisch“, ja geradezu sagenhaft. Mehr als alle Worte sprechen die beigefügten Bilder.

Der Rundblick war das Programm des Nachmittags, an dem die Zeit nur so vorbeiflog. Er wird uns in langer, schöner Erinnerung bleiben. Die Sommerrodelbahn LORELEY BOB konnten wir, Hund Rudi und ich, leider nicht nutzen, weil wir unsere Rennfahrerbrillen vergessen hatten.

Dank an das Orga-Team unter Leitung von Martin Warlich und an den Club, der uns die Tour mit 250 Euro sponserte. Absolut nachahmenswert!

Bilder: Dagmar Schlechtriem,
            Dr. Manfred Heints
            Christian Riegel

Wie nennt man den Ponton im Ausland?

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Ponton

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Bolhoed
wie die alten britischen Hüte
like the old British Hats

Mexiko, Mexico

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