Fahrt in die Bonner Republik und in die Römerzeit
Text und Fotos: Annelie und Manfred Werner
Bei der 3. Samstags-Ausfahrt waren 48 Fahrzeuge gemeldet, ca. 30 sind bei der Mittagspause erschienen. Das Roadbook war etwas anders, keine Rallye-Beschreibung, sondern eine Reise-Beschreibung. Es war sicher nicht immer leicht, dem Weg zu folgen und gleichzeitig alles aufzunehmen. Uns war aber wichtig, dass die Teilnehmer, die oft weit angereist waren, unser schönes Rheintal näher kennenlernen konnten. Die Sehenswürdigkeiten kommen Schlag auf Schlag.
Nach Bad Breisig waren wir schnell in Remagen. Hoch über der Stadt thront die berühmte „Apollinariskirche“. Bald waren wir am bekannten „Bahnhof Rolandseck“ mit dem oberhalb gelegenen „Arp-Museum“. Es folgte unmittelbar danach der „Rolandsbogen“ mit seiner Sage von „Roland und seiner traurigen Geliebten als Nonne“, die im Kloster auf der Insel Nonnenwerth, unten im Rhein, aus Gram gestorben ist. Schräg gegenüber auf der anderen Rheinseite in Unkel lebte zum Schluss Exkanzler Willi Brandt, dem dort heute ein Museum gewidmet ist. Danach öffnete sich das Siebengebirge mit Drachenfels und seiner „Siegfriedsage“, in der er den Drachen bezwang. Darunter die gar nicht so alte Drachenburg und oberhalb auf dem Petersberg leuchtete die weiße Hotelanlage des „Petersberg-Hotels“ in saftig grünen Wäldern. Hier fanden viele Staatsempfänge und bedeutende Weltkonferenzen statt.
Alsbald wurde Bonn-Bad Godesberg erreicht. Im Ortsteil Plittersdorf ging die Route durch „Klein Amerika“. Hier wohnten während der Regierungsjahre in Bonn die Angehörigen der US-Botschaft.
Es war einst ein Hochsicherheitstrakt, heute leben in der alten US-Siedlung normale Bürger. Bald wurde das alte Regierungsviertel erreicht. Vorbei an der Rheinaue, dem ehemaligen Bundesgartenschaugelände von 1979. Vor uns der Posttower, das Abgeordneten-Hochhaus „Langer Eugen“, das Bundeshaus mit dem neuen Plenarsaal, der Bundesrat, das Wasserwerk (Ausweichquartier beim Bundeshausumbau), und seit sechs Monaten das „Bundesbüdchen“, das viele Jahre auf einem Bauhof sein Dasein gefristet hat und an dem viele Politiker ihre Zeitung, Würstchen oder einen Kaffe gekauft, vor allem aber Informationen ausgetauscht haben. Weiter ging es vorbei an der Bonner Museumsmeile, dem Kanzleramt und Bundespräsidentensitz durch die Bonner Innenstadt mit vielen politikträchtigen Ecken, wie Hofgartenwiese, „Alter Zoll“ und in mittelbarer Nähe das alte Rathaus, auf deren Treppe viele berühmte Persönlichkeiten den Bonnern zugewunken haben. Wir fuhren weiter entlang der Römerstraße über und durch die ehemalige alte Römersiedlung „Castra Bonnensia“; es gibt kaum einen Neubau, wo nicht Reste aus der Römerzeit gefunden werden.
Vorbei an einem großen „Römerrad für Lasten“ ging die Reise weiter nach Norden aus Bonn hinaus Richtung Köln ins Vorgebirge, ein Ausläufer der Eifel. Durch fruchtbares Land mit vorwiegend Spargel-, Apfel- und Erdbeeranbau erreichten wir zur Mittagspause in Brühl den Brauhausgarten „Alt Brühl“. Im großen Biergarten, mit ausreichend Parkplätzen in Sichtweite, konnten sich alle am Grill und Salat stärken.
Die Rückfahrt führte zum „Schloss Augustusburg“ in Brühl, es war viele Jahre Empfangs-Schloss für Staatsempfänge. Wer wollte, konnte sich hier noch die Füße vertreten. Aus Brühl heraus fuhren wir auf der Rückseite des Vorgebirges über Meckenheim und weiter an der „Radom-Kugel“ des Fraunhofer-Instituts in Berkum vorbei. Von hier können Wissenschaftler ins All schauen. Eine schöne kurvenreiche Waldstraße brachte uns zurück nach Remagen an den Rhein und wieder zum Kurpark nach Bad Breisig.







